UNTERE ATEMWEGE

Aufbau und Funktion der Atemwege

Die Atemwege des Menschen umfassen alle Teile des Körpers, die beim Ein- und Ausatmen von Luft durchströmt werden. Dabei wird zwischen den oberen und unteren Atemwegen unterschieden.

Die oberen Atemwege beinhalten die Nase, Nasennebenhöhlen und den Rachenraum.

Zu den unteren Atemwegen zählen der Kehlkopf, die Luftröhre (Trachea), die Bronchien, die Bronchiolen (feinere Bronchien, die in den Lungenbläschen enden) sowie die Lungenbläschen (Alveolen). Sie saugen die Luft aus den oberen Atemwegen an, nehmen den Sauerstoff auf und setzen Kohlendioxid frei.  

Da die Atemwege ständig mit Krankheitserregern wie Viren und Bakterien in Kontakt kommen, zählen Atemwegsinfekte zu den häufigsten Erkrankungen.

Aufbau und Funktion der Atemwege

Untere Atemwege: Lunge und Bronchien im Detail 

Die Lunge und Bronchien sind nicht nur besonders wichtige Bestandteile der unteren Atemwege. Da sie am häufigsten von Atemwegsinfekten betroffen sind, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf sie zu werfen und den Unterschied zwischen Lunge und Bronchien zu definieren.

Untere Atemwege: Lunge und Bronchien im Detail

Die Lunge: Anatomie und Aufgaben

Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ, das von den Rippen geschützt im Brustkorb sitzt.

Die Lunge

Sie sorgt dafür, dass der Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut und in den gesamten Körper gelangt. Damit der Mensch körperliche Leistung erbringen kann, muss die Lunge (und das Herz) funktionieren. Wie leistungsfähig die Lunge ist, hängt von Alter, Geschlecht, Körpergröße, aber auch vom individuellen Fitnesszustand ab. Gemessen wird das Funktionieren durch das Lungenvolumen: Ein gesunder Erwachsener hat ein Volumen von zwei bis drei Litern; Leistungssportler können ein Volumen von acht Litern erreichen und Apnoetaucher sogar bis zu zehn Liter. Regelmäßiges Training durch Ausdauer- oder Konditionssport kann die Lungenleistung verbessern und damit die Lunge stärken.

Die Bronchien: Aufbau und Funktion

Die Bronchien sitzen in der Lunge und bilden dort eine Art Leitsystem für die Atemluft.

Die Bronchien

Die Anatomie der Bronchien sieht folgendermaßen aus: Zwei Hauptbronchien leiten die Atemluft von den oberen Atemwegen und der Luftröhre jeweils in einen der beiden Lungenflügel. Dort verzweigen sie sich weiter und werden immer kleiner und dünnwandiger – bis zu den sogenannten Bronchiolen. Diese Verästelungen des Bronchialbaums füllen die gesamte Lunge aus und münden in den rund 300 Millionen Lungenbläschen am Ende der Bronchiolen. In diesen erfolgt der Gasaustausch zwischen Atemluft und Blut – der Sauerstoff aus der Atemluft wird ans Blut abgegeben; Kohlendioxid aus dem Blut wird in die Atemluft aufgenommen und ausgeatmet.

Atemwegsinfektion

Atemwegsinfektion: Erkrankungen der unteren Atemwege 

Die Atemwege des Menschen kommen täglich mit Krankheitserregern in Kontakt. Da die Atemwege mit einer schützenden Schleimhaut ausgestattet sind, wehren sie im Normalfall Viren und Bakterien vom Eindringen in den Körper ab. Für zusätzlichen Schutz sorgt das Immunsystem.

Schlafmangel, starke körperliche Anstrengung, aber auch niedrige Temperaturen, wie sie im Herbst oder Winter auftreten, können diese Abwehrmechanismen allerdings schwächen: Krankheitserreger können dann eine Entzündung der Atemwege auslösen.

Von einer solchen Atemwegsinfektion können sowohl die oberen wie auch die unteren Atemwege betroffen sein. Allerdings ist die Differenzierung in der Praxis schwierig, denn die Entzündung bleibt in der Regel nicht auf einen Bereich der Atemwege beschränkt. So sind beispielsweise bei einer Erkältung die Nase, Nebenhöhlen und der Rachen betroffen, aber auch Husten, Schnupfen, Hals- und Ohrenschmerzen können auftreten.

Eine Erkrankung der unteren Atemwege zeigt sich oft plötzlich durch hohes Fieber, Halsschmerzen oder einen trockenen Husten. Diese typischen Beschwerden sind ein Zeichen, dass der Körper gegen die Infektion ankämpft: Um die Erreger loszuwerden, produzieren die Schleimhäute mehr Schleim. Zusätzlich wandern Immunzellen in die Schleimhäute und sorgen dafür, dass diese anschwellen.

Neben den klassischen Symptomen können auch Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen Auswirkungen eines Atemwegsinfekts sein. Als Begleiterscheinungen einer Infektion können zudem Schweißausbrüche, Luftnot und Übelkeit oder Durchfall auftreten.

Welche Atemwegserkrankungen gibt es? 

Zu den akuten Infekten der unteren Atemwege zählen die Erkältung, Lungenentzündung, akute Bronchitis und Bronchiolitis sowie Grippe und Keuchhusten. Auch COVID-19 gehört zu den Atemwegsinfektionen.

In Deutschland erkrankt jeder Erwachsene durchschnittlich zwei bis vier Mal im Jahr an einer Erkältung, Kinder noch häufiger. Die Grippe trifft während einer jahreszeitlich bedingten Grippewelle mehrere Millionen Menschen.

Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Atemwegserkrankungen und ihre Symptome, die im medizinischen Fachgebiet der Lungen- und Bronchialheilkunde behandelt werden:

Lungenentzündung (Pneumonie)

Lungenentzündung (Pneumonie)

Unterschieden wird zwischen verschiedenen von Lungen­entzündungen. Die ambulant erworbene Pneumonie (CAP) tritt auf, wenn sich jemand im Alltag mit den auslösenden Erregern (meist ein Bakterium namens Streptococcus pneumoniae oder Viren) ansteckt. Auch eine Grippe­erkrankung kann sich zu einer Lungen­entzündung ausweiten. Die Symptome wie Husten, Fieber und Atemnot können drei bis vier Wochen lang andauern. Betroffen sind verstärkt kleine Kinder und ältere Menschen. Die Lungenentzündung zählt weltweit zu den häufigsten Todesursachen.

Akute Bronchitis

Akute Bronchitis

Die akute Bronchitis ist eine kurzzeitige Infektion der Atemwege und zeigt sich vor allem mit Husten, der nicht auf eine bestehende Lungen­erkrankung zurückzuführen ist. Bei einer Bronchitis bei Kindern ist besondere Vorsicht geboten.

Bronchiolitis

Bronchiolitis

Unter Bronchiolitis versteht man eine Erkrankung der unteren Atemwege, die meist Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren betrifft. Eine Bronchiolitis, die am häufigsten durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RS-Virus) ausgelöst wird, führt zu pfeifenden Atemgeräuschen und Husten. Nach dem ersten Auftreten der Symptome können diese über Wochen und Monate andauern.

Grippe (Influenza)

Grippe (Influenza)

Üblicherweise äußert sich eine Grippe mit Fieber, Husten, Hals-, Muskel- und Kopf­schmerzen sowie einer verstopften Nase. Ist die Infektion schwerwiegend, kann sie sich zu einer Lungen­entzündung entwickeln. Grob unterschieden wird zwischen drei Grippeviren – A, B und C. Das Virus A hat dabei die schwer­wiegendsten Auswir­kungen, die besonders für Kleinkinder unter zwei Jahren und Personen über 65 Jahren mit medizinischen Vorerkran­kungen riskant sind. Zu letzteren gehören Diabetes mellitus sowie neurologische Erkrankungen, Herzerkran­kungen und Lungenerkran­kungen wie z. B. Asthma.

Die gute Nachricht:

Solche akuten Infekte der Atemwege sind meist nur von kurzer Dauer. Bei einer Erkältung etwa treten die Beschwerden meist zwei bis vier Tage nach der Ansteckung auf und klingen nach spätestens einer Woche wieder ab. Auch eine Grippe dauert in der Regel maximal zwei Wochen.

Halten Lungenschmerzen, Husten und andere Symptome länger an, besteht der Verdacht einer chronischen Atemwegserkrankung. Zu diesen zählen z. B. die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD), Asthma, chronische Bronchitis, aber auch eine Pollenallergie. Allerdings werden diese Krankheiten nicht durch Erreger ausgelöst und sind deshalb keine Infekte. Bei der chronischen Bronchitis beispielsweise sind die Bronchien und Bronchiolen gereizt sowie entzündet. Das führt zum Anschwellen und einer Verengung, die permanent bestehen bleiben können. 

Diagnose einer Atemwegsinfektion 

Sind die Atemwege über Nacht geschwollen oder treten plötzlich Lungenschmerzen auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Vor allem Ältere, Personen mit geschwächtem Immunsystem und chronisch Kranke sollten sich bei Beschwerden in den unteren Atemwegen untersuchen lassen. Besonders bei anhaltend hohem Fieber sollte spätestens ab dem dritten Erkrankungstag ein Arzt konsultiert werden.

Denn welcher Bereich der Atemwege gereizt oder gar infiziert ist, kann nur der Hausarzt oder ein Facharzt der Lungen- und Bronchialheilkunde feststellen. Diese prüfen u. a. die Nase, die Lymphknoten am Hals, aber auch den Mund- und Rachenraum und nehmen eine Untersuchung der Lunge sowie der Bronchien vor.

Bei Verdacht auf eine Lungenentzündung kann ein Röntgenbild Klarheit schaffen. In seltenen Fällen ist eine zusätzliche Computertomographie (CT) notwendig.

Diagnose einer Atemwegsinfektion

Wie behandelt man eine Erkrankung der unteren Atemwege? 

Handelt es sich um eine akute virale Atemwegsinfektion, reichen in der Regel symptomlindernde Medikamente.

Auch wenn die Bronchien zu viel Schleim produzieren, sollte dieser entfernt werden. Andernfalls verengt er nicht nur die unteren Atemwege, sondern bietet auch den Nährboden für bakterielle Sekundärinfektionen und damit schwerwiegendere Folgeerkrankungen. Der beste Weg ist, den oftmals zähen Schleim zu lösen und abzuhusten.

Der pflanzliche Hustenlöser Bronchicum® unterstützt die Lösung und das Abhusten des Schleims und beruhigt so die gereizten Bronchien.

Antibiotika sind hingegen bei durch Viren ausgelösten Atemwegsinfektionen unwirksam. Erst bei Anzeichen für eine bakterielle Infektion wie anhaltend hohes Fieber über 38,5 °C oder Husten mit eitrigem Auswurf werden diese Mittel verordnet.

Gut bei gereizten Atemwegen ist es außerdem, sich zu schonen und körperliche Anstrengung zu vermeiden. Zusätzlich helfen Hausmittel, die Bronchien zu beruhigen und den Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen. Dazu zählen:

Viel Flüssigkeit

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, vor allem warme Tees

Inhalation

Inhalation sowie Erkältungs- und Dampfbäder regen die Durchblutung an und verflüssigen den Schleim, der dadurch besser abfließen kann; effektiv sind dabei Meersalz, Kamille, Pfefferminze und Eukalyptusöl

Regelmäßiges Lüften

Regelmäßiges Lüften

Die Aufzählung der Hausmittel sind nicht als abschließend zu betrachten.

Vorbeugung: Was ist gut für die Atemwege? 

Eine gesunde Lebensweise ist die beste Prophylaxe für Lunge, Bronchien und die anderen Bereiche der unteren Atemwege.

Ausreichend Schlaf, eine abwechslungs- und vitaminreiche Ernährung, frische Luft und regelmäßige Bewegung stärken Atemwege sowie Immunsystem. Eine große Rolle bei der Vermeidung von Atemwegsinfektionen spielt auch die Hygiene: Wie wichtig es ist, Abstand zu halten, einen Mundschutz zu tragen, in die Armbeuge zu husten und zu niesen, Innenräume regelmäßig zu lüften und seine Hände gründlich zu waschen, ist ja spätestens seit der COVID-19-Pandemie den meisten bekannt.