Husten mit Auswurf
Wo kommt der Schleim her?
Bei Husten mit Auswurf (Sputum) bildet die Bronchialschleimhaut vermehrt Sekret – meistens als Abwehrreaktion gegen die Erreger, die sich in den Bronchien zum Beispiel bei einem grippalen Infekt verbreitet haben. Dieses Sekret muss aus den Atemwegen entfernt werden, um sie frei zu halten. Darum löst es an den Rezeptoren den Hustenreflex aus, mit dem der Schleim aus den Bronchien Richtung Mund und Nase gestoßen wird.
Farbe und Konsistenz des Auswurfs ermöglichen Hinweise darauf, welche Art von Atemwegserkrankung dem sogenannten produktiven Husten (mit Schleimauswurf) zugrunde liegt. Bei viralen Infektionen ist er beispielsweise meistens wässrig-klar, bei bakteriellen oft gelblich-grünlich.
Was wird unter Auswurf verstanden?
Schleimhäute kleiden die Atemwege des Menschen wie Nase oder Bronchien aus. Sie erzeugen, wie ihr Name verrät, eine konstante, dünne Schleimschicht, sozusagen einen Feuchtigkeitsfilm (1). Dieser durchsichtige Schleim besteht in den Bronchien aus zwei Phasen: einem dünnflüssigen Sekret und der darauf liegenden dickflüssigen Schicht, die eingedrungene Fremdkörper festhält. Zusammen schützen sie so vor Staubpartikeln oder eingedrungenen Krankheitserregern (2), die wir einatmen. Diese können durch den Sekret-Film nicht ins Gewebe eindringen, sondern werden wieder abtransportiert. Diese Aufgabe vollziehen die Flimmerhärchen (3), bewegliche Härchen, die durch ihre koordinierten Bewegungen im dünnflüssigen Sekret die dickflüssige Schicht zusammen mit den Fremdkörpern in Richtung Rachen befördern. Der notwendige Schleim wird in schleimproduzierenden Zellen (Becherzellen (4)) gebildet.
Im Winter können die Schleimhäute durch die Heizungsluft trockener werden. Eine mögliche Ursache, die sie anfälliger für Erreger wie Erkältungsviren machen kann. Besiedeln diese die Schleimhäute in den unteren Atemwegen, kurbelt das die Schleimproduktion an: Die Bronchialschleimhaut entzündet sich und bildet als Abwehrreaktion verstärkt Sekret. Das wiederum engt die Atemwege ein und erschwert den Abfluss des Sekrets. Im Gegensatz zum regulären Schleim ist Schleim, welcher sich beispielsweise bei einem grippalen Infekt bildet, zäher, weil sich seine Zusammensetzung ändert: Der wässrige Anteil wird geringer, weil im Auswurf mehr weiße Blutkörperchen (Leukozyten), Eiweiße, Gewebezellen oder eben auch die bekämpften Erreger enthalten sind. Weil die Flimmerhärchen unter der verdickten Schleimschicht nicht mehr richtig arbeiten können, übernimmt der Husten die wichtige Reinigungsfunktion der Atemwege.
Wann zum Arzt?
Im Rahmen einer Erkältung ist Husten mit Auswurf normal und nicht zwangsläufig ein Grund, den Arzt aufzusuchen.
Ärztliche Abklärung ist nötig, wenn sich Blut oder blutige Bestandteile im Auswurf befinden, oder Atemnot eintritt.
Beispiele für Symptome neben dem Husten mit Auswurf, bei denen ein Arzt aufgesucht werden sollte, sind unter anderem:
- blutiger Auswurf
- eitriger Auswurf
- anhaltender, morgendlicher Husten mit bräunlich-schwarzem Auswurf (Raucherhusten)
- Fieber
- andauernder Husten (länger als drei Wochen)
- Atemnot, ggf. auch durch heftige Hustenattacken
- Schmerzen in der Brust