Thymian – hilfreich gegen Husten

Als Gewürzkraut sehr lecker, als Heilkraut ein Klassiker.

Von den etwa 214 Thymianarten ist der Echte Thymian (Thymus vulgaris) – auch Gartenthymian, Immenkraut oder Quendel genannt – der bekannteste. Die Pflanze zählt zu den Halbsträuchern und wird bis zu 40 cm hoch. Zwischen Juni und September zeigt sie ihre rosa bis hellvioletten, ährenförmigen Blüten.  

Beliebt ist die aus dem Mittelmeerraum stammende Thymianpflanze jedoch vor allem wegen ihrer ellipsenförmigen, zwischen drei und acht Millimeter langen Blätter. Sie wachsen an aufrechtstehenden, verholzten Zweigen, sind an der Unterseite leicht gräulich und mit feinen Härchen ausgestattet. Auf der grünen Oberseite befinden sich Drüsenschuppen, die beim Reiben ätherischen Öle freigeben und den typisch aromatischen Kräuterduft verströmen. 

Thymian Küchenkraut

Das würzige Aroma macht den Echten Thymian zu eines der beliebtesten Küchenkräuter: Er verleiht gerade mediterranen Gerichten das gewisse, typische Extra. Die gute Nachricht: Das würzige Kraut schmeckt nicht nur nach Urlaub, es ist auch noch besonders gesund. Die Arzneipflanze wird bei Verdauungsbeschwerden, Entzündungen der Mundschleimhaut und Rheuma eingesetzt.  

Die mit Abstand wichtigsten Anwendungsgebiete des pflanzlichen Arzneimittels sind jedoch Husten und Bronchitis. Denn das vor allem in den Blättern der Pflanze enthaltene Thymianöl wirkt schleimlösend, entzündungshemmend, und krampflösend. So lindert Thymian auch die typischen Symptome von Husten und Bronchitis bei Kindern. Es erleichtert das Abhusten und fördert so die Genesung. Einzig bei Babys und Kleinkindern ist Vorsicht geboten, da die ätherischen Öle für sie gefährlich sein können.  

Thymian wird zwar schon seit dem Mittelalter bei Atemwegserkrankungen eingesetzt, seine vielfältigen Wirkungen und Einsatzgebiete beschäftigen die Forschung jedoch bis heute.

Thymian – Steckbrief

Die bekannteste der zahlreichen Thymianarten ist der Echte Thymian, lateinisch Thymus vulgaris. Die Arzneipflanze wird schon seit Jahrhunderten zur Behandlung von Erkältungen, insbesondere bei Erkrankungen der Atemwege (z.B. Bronchitis) angewendet. Der Echte Thymian stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum und gedeiht am besten auf kargen Böden an sonnigen Standorten. Heute wird er in zahlreichen Ländern innerhalb und außerhalb Europas angebaut, auch in Deutschland.

  • Lippenblütler

    Der Echte Thymian gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), die – außer in der Antarktis – in allen Klimazonen zu finden sind. Zur Familie gehören etwa 230 Gattungen mit insgesamt mehr als 7.000 Arten. Typisch für Lippenblütler ist, dass die Blätter beim Darüberstreichen stark duftende ätherische Öle absondern. Deshalb sind viele Lippenblütler als Heilpflanzen und Gewürzpflanzen bekannt, z. B. Minze, Rosmarin, Salbei und Lavendel.

  • Erscheinung

    Thymus vulgaris zählt zu den Halbsträuchern, da er Eigenschaften von Strauch und krautiger Pflanze vereint. Das bedeutet, dass Zweige des Vorjahres verholzen, Zweige der aktuellen Vegetationsperiode jedoch weich und krautig sind. Der Echte Thymian wird bis zu 40 cm hoch.

  • 214 Arten

    Insgesamt gibt es etwa 214 verschiedene Thymiansorten, die sich in Aussehen, Wuchs und Zusammensetzung der ätherischen Öle unterscheiden. Zur Behandlung von Erkältungen mit Erkrankungen der Atemwege wird der Echte Thymian angewendet.

  • Verwendung

    Für die die Herstellung von pflanzlichen Arzneimitteln gegen Erkältungskrankheiten der Atemwege wie Bronchitis wird das Thymiankraut (Thymi herba) – also alle Pflanzenbestandteile außer der Wurzel – verwendet.

  • Inhaltsstoffe

    Der wichtigste Inhaltsstoff des Echten Thymians ist das Thymianöl. Thymiankraut enthält etwa 1 bis 2,5 % des ätherischen Öls. Im Thymianöl sind wiederum 30 bis 50 % Thymol und 1 bis 5 % Carvacrol enthalten. Thymol wirkt stark desinfizierend sowie bakterizid und fungizid, während Carvacrol stark entzündungshemmend wirkt. Weitere Bestandteile des Thymianöls sind Labiatengerbstoffe, Flavonoide und Triterpene. Aufgrund seiner Wirkstoffkombination gilt Thymianöl als traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das zur Schleimlösung bei erkältungsbedingtem Husten innerlich angewendet wird. Äußere Anwendungen wie Bäder oder Einreibungen sollen Erkältungssymptome lindern.

  • Nebenwirkungen

    In sehr seltenen Fällen kann Thymian Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen, z. B. Hautreaktionen oder Luftnot. Auch kann es zu Magenbeschwerden kommen. Wechselwirkungen sind nicht bekannt.

Thymian – Wirkweise

Thymian gehört zu den traditionell angewandten Heilk­räutern, die gleich mehrere Wirkungen entfalten. Thymian findet vor allem Anwendung bei Erkältungen mit Husten bzw. Bronchitis. Die ätherischen Öle des Thymians wirken schleim­lösend und auswurf­fördernd. Sie erleichtern das Abhusten und haben eine entkrampfende Wirkung auf die Bronchien.

Unterstützend ist hierbei sein Inhaltsstoff Carvacrol, der durch die Verminderung der Produktion von Entzündungs­mediatoren entzündungs­hemmend wirkt.* Carvacrol hemmt die Bildung des Enzyms Cycloxygenase, das eine entscheidende Rolle bei der Entstehung – oft schmerzhafter – Entzündungen spielt.

* Eur J Pharm 699 (2013) 112-117

Die vielfältigen, einander ergänzenden und unterstützenden Wirkungen der im Echten Thymian enthaltenen Substanzen machen die Anwendung von Thymian bei Erkältungskrankheiten mit Husten so effektiv.

schleimlösend

schleimlösend

erleichtert den Sekretauswurf

erleichtert den Sekretauswurf

entkrampfend

entkrampfend

entzündungs­hemmend

entzündungs­hemmend

antibakteriell

antibakteriell

Thymian in der Schwangerschaft

Genaue Forschungsergebnisse zur Wirkung von Thymian in der Schwangerschaft liegen nicht vor, weshalb Mediziner von seiner Anwendung eher abraten. Denn vor allem in konzentrierter Form kann die Wirkkraft des Thymians zur Entspannung der Gebärmuttermuskulatur führen – und so frühzeitige Wehen auslösen. Gerade in der frühen Schwangerschaft ist das Kraut daher nur mit Vorsicht bzw. am besten nur nach Rücksprache mit dem Gynäkologen zu genießen.

Primel

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