
Verschleppte Bronchitis
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Als „verschleppt“ werden Erkrankungen bezeichnet, die nicht ausgeheilt sind. Eine verschleppte Erkältung zieht beispielsweise häufig eine akute Bronchitis nach sich, eine verschleppte Bronchitis kann wiederum Ursache für andere Atemwegserkrankungen, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung, sein.
Die verschleppte Bronchitis ist daher an sich kein eigenes Krankheitsbild, sondern ein Grund für Folgeerkrankungen. Ihre Symptome sind in der Regel nicht mehr so ausgeprägt wie bei einer akuten Bronchitis, die mit starkem Husten und Auswurf (Sputum) einhergeht. Darum ist sie in den meisten Fällen auch nicht mehr ansteckend.
Bessern sich die Symptome einer akuten Bronchitis nach sieben bis zehn Tagen nicht deutlich, sondern werden sie sogar schlimmer oder hält der Reizhusten am Ende weiter über Wochen an, sollte die Ursache von einem Arzt abgeklärt werden. Denn wer eine Bronchitis unbehandelt lässt oder sich wieder in den Alltag stürzt, bevor er wieder richtig fit ist, riskiert schwerwiegende Folgeerkrankungen. Auch bei Kindern und Säuglingen ist besondere Vorsicht geboten; wegen ihres unausgereiftem Immunsystems kann eine verschleppte Bronchitis bei Kindern gefährlicher sein als für Erwachsene.*
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7862974/

Mögliche Folgeerkrankungen durch eine verschleppte Bronchitis
Eine akute Bronchitis sollte in jedem Fall ernstgenommen und behandelt werden. Wird eine akute Bronchitis verschleppt und nicht auskuriert, können ernsthafte Folgeerkrankungen entstehen. Am häufigsten treten in diesem Zusammenhang eine Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder Rippenfellentzündung auf. Zu der meistens viralen Infektion, die zur akuten Bronchitis führt, kann hierbei eine bakterielle als sogenannte Sekundär- oder Superinfektion hinzukommen. Sichtbares Anzeichen hierfür kann eine Verfärbung des Auswurfs von weißlich-klar hin zu gelb, grünlich oder sogar braun bis rostfarben sein.
Lungenentzündung
(Pneumonie)In den durch die akute Bronchitis verschleimten Bronchien finden Bakterien, bei einer Lungenentzündung meistens Pneumokokken, einen idealen Nährboden und breiten sich in einzelnen Abschnitten der Lunge aus. Sie verursachen eine Entzündung in den Lungenbläschen, was den dortigen Gasaustausch von Kohlendioxid und Sauerstoff hemmt. Eine Lungenentzündung muss unbedingt ärztlich behandelt werden, da die Lungenbläschen andernfalls dauerhaft geschädigt werden können oder die Infektion sich schlimmstenfalls bis zu einer Sepsis (Blutvergiftung) entwickeln kann.
- Symptome
Mögliche Symptome einer Lungenentzündung sind unter anderem:
- erschwertes Atmen
- (hohes) Fieber
- Schüttelfrost
- Husten
- starkes Krankheitsgefühl
- verminderte Sauerstoffsättigung im Blut
Rippenfellentzündung
(Pleuritis)An der Stelle, an der die Lunge in den Brustkorb eingebettet ist, treffen zwei „Fellarten“ aufeinander: Das Lungenfell ist eine dünne Haut, die das Organ umschließt. Das Rippenfell kleidet den Brustkorb an dieser Stelle aus. Beide zusammen heißen Brustfell oder Pleura, der schmale Zwischenraum zwischen beiden nennt sich Pleuraspalt. Eine Rippenfellentzündung kommt nur selten eigenständig vor und ist meistens die Folgeerkrankung einer Lungenentzündung oder auch einer akuten Bronchitis. Dabei geht die Entzündung auf das Brustfell über und löst hier eine „trockene“ oder „feuchte“ Rippenfellentzündung aus. Bei der feuchten Rippenfellentzündung sammelt sich im Pleuraspalt Flüssigkeit, die als Pleuraerguss bezeichnet wird. Bei der trockenen Rippenfellentzündung reiben Rippen- und Lungenfell bei der Atmung aneinander. Rippenfellentzündungen treten in der Regel nur an einem Lungenflügel auf.
- Symptome
Typische Symptome der trockenen Rippenfellentzündung:
- (starke, stechende) Schmerzen beim Einatmen, die bis in die Schulter ziehen können
- dadurch flache Atmung
- Husten, der schmerzhaft sein kann
- sogenanntes „Lederreiben“: knarzende Atemgeräusche
- Schluckauf
Typische Symptome der feuchten Rippenfellentzündung:
- erschwerte Atmung bis Atemnot
- Husten
- Fieber
Herzmuskelentzündung
(Myokarditis)Das Gefährliche an Herzmuskelentzündungen ist, dass sie weitestgehend unbemerkt eintreten und voranschreiten. Meistens ausgelöst als Infektion mit Viren oder Bakterien in Folge eines grippalen Infektes oder eben einer verschleppten Bronchitis, befallen die Erreger den Herzmuskel. Die elektrischen Signale, die normalerweise den regelmäßigen Takt des Herzschlags bestimmen, werden durch eine Herzmuskelentzündung gestört und dadurch unregelmäßig. Schnell behandelt heilt die Erkrankung in der Regel folgenlos ab. Bleibt sie aber unbemerkt und/oder unbehandelt, steigt das Risiko für Herzrhythmusstörungen und den sogenannten „plötzlichen Herztod“.
- Symptome
Mögliche Symptome einer infektiösen Herzmuskelentzündung sind unter anderem:
- Kurzatmigkeit
- Brustschmerzen
- Krankheitsgefühl
- Engegefühl
- Herzstolpern
- Herzklopfen
- Herzrasen
- Atemnot bei Anstrengung
- Erschöpfung
- (extrem) verminderte Leistungsfähigkeit
Was tun bei einer verschleppten Bronchitis
Um die Verschleppung einer Bronchitis und somit auch die damit einhergehenden Folgen zu vermeiden, muss diese vollständig auskuriert werden. Das kann bis zu einigen Wochen dauern. In diesem Zeitraum ist körperliche Anstrengung, wie zum Beispiel durch Sport, untersagt, weil dies das Herz-Kreislauf-System zusätzlich und im Zweifelsfall zu stark belastet. Körperliche Ertüchtigung sollte erst wieder behutsam ausgeübt werden, wenn sich der Betroffene vollständig erholt und fit fühlt. Bei Fieber sollte Bettruhe eingehalten werden. Eine gesunde, vitaminreiche Ernährung unterstützt zudem das Immunsystem.
Sofern der verschleppten Bronchitis eine bakterielle Infektion zugrunde liegt, wird sie in den meisten Fällen mit einem Antibiotikum behandelt.
Häufig gestellte Fragen zu einer verschleppten Bronchitis
- Welche Behandlung empfiehlt sich bei einer verschleppten Bronchitis?
Eine verschleppte Bronchitis sollte ärztlich behandelt werden, da sich daraus Komplikationen wie eine Lungenentzündung entwickeln können. Häufig kommen pflanzliche Hustenlöser wie z. B. Bronchicum® zum Einsatz, die den Schleim lösen, das Abhusten erleichtern und so die Bronchien beruhigen. Zusätzlich sind Schonung, ausreichend Flüssigkeit und eine gesunde Ernährung wichtig.
- Ist eine verschleppte Bronchitis ansteckend?
Ob eine verschleppte Bronchitis ansteckend ist, hängt von der Ursache ab. Liegt der Erkrankung ein viraler oder bakterieller Infekt zugrunde, können Sie andere Menschen anstecken – besonders in der akuten Phase mit Husten und Auswurf. Eine chronische oder nicht-infektiöse Bronchitis, etwa durch Reizstoffe, ist nicht ansteckend.
- Was tun bei einer verschleppten Bronchitis?
Schonen Sie sich unbedingt, bis Sie sich vollständig erholt fühlen. Halten Sie bei Fieber Bettruhe ein, ernähren Sie sich vitaminreich und lassen Sie sich bei bakteriellen Infektionen medizinisch behandeln.
- Welche Folgen durch eine verschleppte Bronchitis?
Eine Bronchitis, die nicht richtig auskuriert wird, kann zu ernsten Folgeerkrankungen wie zu einer Lungenentzündung, einer Herzmuskelentzündung oder einer Rippenfellentzündung führen.
- Welche Anzeichen bei einer verschleppten Bronchitis?
Eine verschleppte Bronchitis erkennen Sie daran, dass die typischen Symptome einer akuten Bronchitis länger anhalten oder sich verschlimmern. Dazu gehören ein anhaltender Husten, zäher oder verfärbter Auswurf, Müdigkeit und Brustschmerzen. Oft treten die Beschwerden über mehrere Wochen auf und bessern sich nicht von selbst.